Wer sich mit dem eigenen zu Hause verbunden fühlt, ist allgemein politisch interessierter, befürwortet die Demokratie als Staats- und Gesellschaftsform, engagiert sich eher im Ehrenamt und neigt weniger zu Populismus. Das sind die zentralen Ergebnisse der Studie »Deutschlands Kommunen« der Friedrich-Naumann-Stiftung.
Gemeinsam mit einer 2019 erschienenen und ebenfalls von der Naumann-Stiftung beauftragten Studie entsteht so eine Zeitreihe, die bis ins Jahr 1981 zurückreicht. Sie zeigen, dass über die Jahre hinweg recht konstant vier von zehn Menschen sich emotional mit der Gemeinde verbunden fühlen. Und dass sich diese lokale Verbundenheit positiv auf die lokale Demokratie auswirkt.
Jedoch wirken übergeordnete Prozesse gegen dieses Gefühl von Verbundenheit. An erster Stelle werden Gemeindegebietsreformen genannt, die zu einer wachsenden politischen Distanz zwischen Bevölkerung und Entscheidungsgremien beiträgt. Zudem wird der Wunsch deutlich, die kommunale Selbstverwaltung zu stärken: dadurch, dass wieder mehr Entscheidungen in die Städte und Gemeinden zurückgeholt werden und durch eine materielle Ausstattung, diese auch umsetzen zu können.