Nach dem Bekanntwerden, dass Galeria Karstadt Kaufhof 16 der verbliebenen 92 Filialen aufgeben wird, stellen sich in den betroffenen Städten bange Fragen: Wie soll es weitergehen, wenn der stadtbildprägende Frequenzbringer schließt? Leerstand in den markanten und zentral gelegenen Gebäuden ist ein denkbar schlechtes Szenario.
Mögliche Antworten und gangbare Wege sammelt unter anderem die Plattform »Stadt von Morgen«. Wie in den Städten Herne und Hanau. Erstere kaufte das leere Kaufhaus im Zwischenerwerb auf und verkaufte es mit Konzeptvergabe weiter. Letztere setzt darauf, nach dem kommunalen Aufkauf das Gebäude in eigener Regie weiterzuentwickeln.
Beiden gemein ist, dass die Nachnutzung multifunktional sein soll. Neben klassischem Einzelhandel umfasst dies auch Gastronomie, Freizeiteinrichtungen, Büroflächen, Dienstleistungsbetriebe und Bildungseinrichtungen bis zu offenen Agoren für Märkte und Events. Eine Planung, die dem allgemeinen Wandel in der Innenstadtnutzung folgt: Weg von »nur Shopping« hin zu attraktiven Grün- und Freiflächen für Erholung und Freizeit. Dazu gehören diverse Angebote der Daseinsvorsorge und Dienstleistungen, die zusätzliche Frequenz in die Innenstadt bringen.
Weiter zurück liegt die Schließung eines Kaufhauses in Kaiserslautern im Jahr 2010. Dort war das der Startschuss für eine umfassende Umgestaltung der Innenstadt zur »Neuen Stadtmitte«. Ein städtebauliches Vorhaben, das bis zum heutigen Tag nicht abgeschlossen ist.