Im vergangenen Jahr beauftragte das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung die EAF Berlin mit einer Studie zum Engagement von Frauen in der Politik – diese liegt nun vor. Insgesamt 89 Kommunalpolitikerinnen sowie parteipolitisch und zivilgesellschaftlich engagierte Frauen ohne Mandat wurden in allen Landkreisen und kreisfreien Städten Sachsen befragt. Eines der zentralen Ergebnisse: Kommunalpolitisches Engagement hängt oftmals von der Prägung durch die Familie und das persönliche Umfeld ab. Sehr oft geht dem Einstieg in die Kommunalpolitik ein Engagement in Zivilgesellschaft oder in Ausbildungsinstitutionen voraus.
»Unsere Studie zeigt, dass Frauen sehr genau abwägen, ob sie sich kommunalpolitisch engagieren wollen. Dabei mangelt es ihnen nicht an politischem Interesse und Gestaltungswillen, sondern häufig fehlen geeignete Rahmenbedingungen, die die Bedarfe von Frauen berücksichtigen. Hinzu kommt derzeit ein politisches Klima, das von Populismus und Feindseligkeit geprägt ist und sexistische Anfeindungen und Rollenzuschreibungen wieder zunehmend normalisiert. Um den Rückschritt aufzuhalten und Sachsen gemeinsam und für alle lebenswert und nachhaltig zu gestalten, brauchen wir mehr Frauen in den Parlamenten. Mit der Studie haben wir einen ersten Schritt getan. Die darin formulierten Handlungsempfehlungen umzusetzen, wäre als nächster Schritt dringend notwendig.«
Zur Langfassung der Studie: Ergebnisbericht mit Interviews
Zur Kurzfassung der Studie: Zentrale Ergebnisse und Handlungsempfehlungen