Link: Thünen-Institut – Vom Kommen, Gehen und Bleiben.

Zentrale Ergebnisse sind, dass die Wohnortsentscheidungen maßgeblich davon abhängen, welche berufliche Perspektiven ein neuer Wohnort bietet. Stehen dabei mehrere zur Auswahl, kommen aber die subjektive Einschätzung von Attraktivität und Annehmlichkeiten hinzu – gerade bei Rückwanderungswilligen ist dies nicht zu unterschätzen.

Ein weiterer wesentlicher Faktor ist, was das Wohnen kostet – Kaufpreise und Miethöhen beider Maßen. Neben diesem »harten« Faktor steht wiederum ein »weicher«, nämlich, welches Lebensgefühl der aktuelle und zukünftige Wohnort vermittelt.

Die Entscheidungen von Gehen und Bleiben hängen zudem stark an Haushaltsveränderungen ab. Das Elternhaus verlassen, eine eigene Familie gründen und den Haushalt vergrößern, den Auszug der Kinder erleben und den Haushalt verkleinern – dies sind drei wesentliche Momente, in denen Menschen eine Wanderungsbewegung von und in ländliche Räume wahrnehmen.

Davon ausgehend leiten die Autor:innen Schlussfolgerungen für kommunale Praktiker:innen ab. Neben den weithin bekannten Aufgaben der Bezahlbarkeit von Wohnraum und der Zentrenentwicklung als Standortpolitik steht die Lebenslaufperspektive stärker zu berücksichtigen. Das bedeutet, genau zu adressieren, welche Vorstellungen und Wünsche die Menschen an den drei großen Lebensmomenten haben. Konkret betrifft dies die Gruppen der jungen Erwachsenen, der (jungen) Familien sowie der Älteren und Hochbetagten.

Zur Studie »Vom Kommen, Gehen und Bleiben. Wanderungsgeschehen und Wohnortentscheidung aus der Perspektive ländlicher Räume«