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WZB – Studie: Abwanderung, Alterung, Frauenschwund. Die verkannte Gefahr für eine offene Gesellschaft
In Abwanderung, Alterung, Frauenschwund. Die verkannte Gefahr für eine offene Gesellschaft betont die Autorin Katja Salomo den Zusammenhang von wirtschaftlich schwachen Regionen, sozialen und demografischen Verwerfungen sowie demokratiefeindlichen Einstellungen. Aus den beiden erstgenannten resultiert ein so wahrgenommenes Gefühl des „abgehängt sein“, was wiederum entsprechend skeptische bis feindselige Einstellungen begünstigt.
Besonders betont Salomo die Auswirkungen der demographischen Entwicklung: in Regionen mit hoher Abwanderung bleiben vor allem die Älteren und junge bis mittelalte Männer zurück. Demnach wird die Bevölkerung in der entsprechenden Regionen zunehmend gleichmäßiger/homogener:
„In den Thüringer Landkreisen und kreisfreien Städten macht sich mit zunehmender demografischer Homogenität auch ein Gefühl relativer Deprivation breit. Das bedeutet, dass sich die Menschen gegenüber der vermeintlichen (städtischen) Mehrheitsgesellschaft benachteiligt fühlen und Angst davor haben, auf die Verliererseite des Lebens zu geraten.
[…]
Für Thüringen und vermutlich auch für andere ostdeutsche Bundesländer offenbart sich ein Teufelskreis: Ohne Zuwanderung insbesondere in ländliche Gebiete lässt sich die demografische Situation nicht wenden. Dazu braucht es Offenheit gegenüber Zugewanderten bei der ansässigen Bevölkerung. Diese wird allerdings immer weniger wahrscheinlich, je homogener die Bevölkerung in Hinblick auf die Alters- und Geschlechterverteilung ist.“